MieterEcho online 12.08.2015
Marktgerechtes studentisches Wohnen
Als „Noble Buden“ bezeichnet die Immobilien Zeitung, 31/2015, treffend die von privaten Investoren geplanten oder bereits fertiggestellten Studentenwohnungen, denn ein immer größerer Teil des Angebots entfällt auf die Preisklasse ab 450,-- Euro für die durchschnittlich 20 qm großen Appartements.
Auf den angespannten Wohnungsmärkten in den Universitätsstädten gehören die Student/innen schon seit längerem zu der Gruppe der Verlierer/innen, gleichzeitig steigt aber die Zahl der Studienanfänger und damit die studentische Nachfrage ständig und die Studentenwerke, die traditionellen Anbieter, verlieren an Bedeutung, weil ihnen die erforderlichen öffentlichen Mittel versagt werden.
2014 erhöhte sich das private Investitionsvolumen um 40% gegenüber dem Vorjahr und lag bei 232 Mio. Euro.
Die Projekte werden in der Regel nicht von den Entwicklern selbst betrieben, sondern an institutionelle Investoren sofort weiterverkauft. „Die Abnehmer waren“, teilt die Immobilienzeitung mit, „ nationale und internationale Fondsanbieter wie Bouwfonds, Hamburg Trust, Mondial Quantum sowie Versicherungen, die mit dieser jungen Anlageform ihr Portfolio diversifizieren und neue Renditechancen erschließen möchten.“
Die Aussichten, dass sich die Gewinnerwartungen der Kapitalgeber erfüllen, werden als gut eingeschätzt. Notwendige staatliche Interventionen, die das Angebot erhöhen und die Mietkosten senken könnten, sind nicht zu befürchten und die Vorteile dieser Anlage - relativ hohe Rendite, Riesennachfrage, kaum Leerstand und sichere Mieteinnahmen - überzeugen. Außerdem lassen sich die Mieten wegen der verhältnismäßig hohen Fluktuation mühelos steigern. Bei einer zukünftigen Sättigung des Marktes stellen die Entwickler die Umnutzung zu altersgerechten Wohnungen oder zu Mikrowohneinheiten für Pendler oder zeitlich begrenzt angestellte Mitarbeiter in Aussicht.
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