Interessengemeinschaft und Beratung für Berliner Mieter

MieterEcho 16.10.2012

Der IVD stellt fest: Mieten und Preise von Wohnungen in Berlin steigen erneut

Alljährlich berichten die im Immobilienverband Deutschland (IVD) organisierten Makler/innen über die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Grundlage sind die abgeschlossenen Verträge und die bereiten den Makler/innen große Freude.
 

Sämtliche erdenklichen Preise sind gestiegen, die Nachfrage nach Eigentumswohnungen boomt, selbst Wohn- und Geschäftshäuser in Randlagen werden für Investor/innen attraktiv und die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser steigen weiter an.

So kann mit Zufriedenheit festgestellt werden: „Mit steigenden Mieten und Kaufpreisen für Wohnungen setzt sich das Wachstum auf dem Berliner Immobilienmarkt 2012 fort.“
 

Zu beachten ist, dass sich das Wachstum aus den Preissteigerungen nicht aus dem vergrößerten Wohnungsangebot speist.

„In Standardwohnlagen stieg die durchschnittliche Nettokaltmiete von 6,20 auf 6,70 Euro/m², in Vorzugswohnlagen nahm sie von 7,60 Euro/m² in 2011 auf 8,20 Euro/m² in 2012 zu. Dies entspricht einer Mietsteigerung von 8%.“

Aber, so meint Dirk Wohltorf, der Vorstandsvorsitzende des IVD, „nach wie vor bietet Berlin, besonders in gesamtdeutschen Vergleich ausreichend bezahlbaren Wohnraum. In sechs der zwölf Berliner Bezirke werden in den Standardlagen noch Mieten unter 5,00 Euro/m² vereinbart, in weiteren fünf Bezirken liegen die Einstiegsmieten zwischen 5,00 und 6,00 Euro/m².“ Er schlussfolgert, „von einer Mieten- und Preisexplosion kann daher keine Rede sein.“ Seine Kollegin Katja Gilles, Vorsitzende des Wertermittlungsausschusses des IVD, bezeichnete die achtprozentige Steigerung als „moderate Entwicklung“. Wann der IVD von einer Mieten- und Preisexplosion sprechen würde, erklärten die beiden leider nicht.

Ebenso findet sich kein Hinweis auf die Anzahl der Wohnungen mit Einstiegsmieten unter 5,00. Allenfalls die Bezirke in denen sie liegen sollen, lassen sich aus dem beigefügten Bezirksreport ermitteln: Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Reinickendorf, Spandau und Treptow-Köpenick.

Dies sind noch!!! die Orte für die Verdrängten, von denen Senator Müller (siehe: Senator Müller gibt der Immobilienzeitung ein Interview) meint, es handle sich um Nachbarbezirke.
 

Grafik: IVD
 

Die Spitzenreiter auf dem Berliner Wohnungsmarkt Charlottenburg-Wilmersdorf mit Schwerpunktmieten in Vorzugslagen von 10,00 Euro/m² und Mitte sowie Steglitz-Zehlendorf mit jeweils 9,75 Euro/m² sind bereit jetzt weitgehend frei von allen, die nicht zu den Besserverdienenden gehören.

Spitzenmieten in Neukölln erleben mit 40% die größte Steigerung und liegen mit 13,50 Euro/m² auf dem gleichen Niveau wie die in Friedrichshain-Kreuzberg.
 

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