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MieterEcho online – 02.05.2011

„Demokratie“ in Genossenschaften

Wer wissen möchte, wie eine Wohnungsbaugenossenschaft funktioniert, erhält auf der Webseite www.genossenschaft-von-unten.de überreiche Belehrung. Ein paar Männlein und Weiblein stehen in durch Pfeile verbundenen Kreisen. In der Mitte die Mitglieder, die ihre Vertreter/innen wählen. Diese wählen den Aufsichtsrat und der bestellt den Vorstand. Vom Vorstand werden die Mitarbeiter/innen beschäftigt. So weit, so dämlich.

Diese Webseite enthielt noch vor kurzem wesentlich umfangreichere Informationen. U.a. über den Verlust der Demokratie in den Genossenschaften, die in der EU gestrickten rechtlichen kapitalfreundlichen Regelungen, ihrer Übernahme durch die Bundesregierung und der bereitwilligen Ausführung durch die Genossenschaftsvorstände. Womit nur einige Themen genannt sind.

Eine Gruppe von überzeugten Genossenschaftsmitgliedern hatte seit längerer Zeit an der Erstellung dieser Seite gearbeitet, nicht ohne Erfolg und vor allem nicht ohne Resonanz.

Freunde fanden sie im ganzen deutschsprachigen Raum und Feinde vor allem in Berlin. Hier waren es Genossenschaftsvorstände, die gegen diese Gruppe hetzten. Besonders hervorgetan hatte sich dabei der Vorstand der Genossenschaft 1892. Dem ist es gelungen, die Webseite, mit einem Angebot, das der Zwischenbetreiber der Domäne nicht ablehnen konnte,  zu kaufen und mit oben beschriebenen Kindereien zu füllen.

Selbstverständlich arbeitet die Gruppe weiter und findet immer mehr Unterstützung. Das ist gut so und wie richtig es ist, den Demokratieverlust in den Genossenschaften zu bekämpfen, hat der Vorstand der 1892 mit seinem Coup überdeutlich gemacht.

Die Gruppe ist auch im Internet wieder zu finden unter www.genossenschaft-von-unten.eu.
 

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