Was tun gegen die Deutsche Wohnen?
Veranstaltung der Bezirksgruppe Lichtenberg stieß auf großes Interesse
Etwa 80 bis 90 Mieter/innen folgten am 19. April 2018 einer Einladung der Bezirksgruppe Lichtenberg. Sie alle hatten eins gemeinsam: Sie wohnen bei der Aktiengesellschaft Deutsche Wohnen, dem mit etwa 110.000 Wohnungen größten Vermieter der Stadt. Viele der Bestände befinden sich in Lichtenberg. Auch dort gibt es Probleme ohne Ende: Zweckentfremdung durch illegalen Leerstand, extreme Mieterhöhungen und Vernachlässigung der Instandhaltungspflicht. Von diesen und vielen weiteren Zumutungen berichteten die Anwesenden in teils drastischen Worten.
Zu Beginn der Veranstaltung erläuterten zwei Vertreter des „Arbeitsausschusses Immobilien-Aktiengesellschaften“ der Berliner MieterGemeinschaft die Entstehungsgeschichte der Deutsche Wohnen, die mit der Privatisierung landeseigener Wohnungsbestände begann. Auch wurde auf das Phänomen der Aktiengesellschaften als neue und in den letzten Jahren raumgreifende Akteure auf dem Wohnungsmarkt hingewiesen. Ausgestattet mit dem Kapital großer Investmentfonds werden sie zu mächtigen Playern, die versuchen, eine maximale Rendite aus den Beständen zu pressen. Die Deutsche Wohnen ist hier zwar der größte, aber keinesfalls der einzige Problemfall.
Die unerträglichen Zustände bringen auch verstärkte Gegenwehr hervor. Zwei Vertreterinnen des stadtweiten „Bündnisses der Deutsche Wohnen MieterInnen Berlin“ berichteten von der Organisierung in anderen Bezirken, von den dortigen Problemen ebenso wie von den Erfolgen. Denn aussichtslos, das wurde in ihrem Beitrag deutlich, ist der Kampf auch gegen einen Riesen wie die Deutsche Wohnen keinesfalls.
In der anschließenden Diskussion wurde über die weitere Vernetzung der Mieter/innen der Deutsche Wohnen in Lichtenberg diskutiert. Die Bezirksgruppe wird die Arbeit an dem Thema fortsetzen, das schon seit Längerem zu einem ihrer Schwerpunkte gehört. Dabei ist sie auf die Mitarbeit möglichst vieler betroffener Mieter/innen angewiesen. Die Mieter/innen der Deutsche Wohnen aus Lichtenberg sind daher aufgerufen, sich mit der Bezirksgruppe in Kontakt zu setzen, entweder per E-Mail lichtenberg@bmgev.de oder durch den Besuch der regelmäßigen Treffen.
Die Bezirksgruppe Lichtenberg der Berliner MieterGemeinschaft trifft sich jeden 1. Montag im Monat um 18 Uhr in der Kiezspinne, Schulze-Boysen-Straße 38.
E-Mail: lichtenberg@bmgev.de.
Der Arbeitsausschuss Immobilien-Aktiengesellschaften der Berliner MieterGemeinschaft trifft sich monatlich in der Beratungsstelle Sonnenallee 101.
Termine bitte bei der MieterEcho-Redaktion erfragen (me@bmgev.de).
Webseite des Bündnisses der Deutsche Wohnen MieterInnen Berlin
E-Mail: info@deutsche-wohnen-protest.de
MieterEcho 396 / Juni 2018
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