Editorial MieterEcho 2013
MieterEcho Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
seit Anfang dieses Jahres finden in monatlichen Abständen von der Donnerstagsrunde der Berliner MieterGemeinschaft organisierte Veranstaltungen zu WOHNEN IN DER KRISE statt. Sie zeigen die europaweiten unsozialen Auswirkungen eines freien Wohnungsmarkts und einer liberalen Politik auf die Wohnungsversorgung. Eine Umkehr ist in keinem der bisher betrachteten Länder zu erkennen. Das Gleiche gilt auch für Deutschland. Zwar spielt das Wohnungsproblem im aktuellen Wahlkampf eine Rolle, aber es wäre ja absurd, wenn die politischen Kräfte, die das Problem in der Vergangenheit durch Einstellung des sozialen Wohnungsbaus, die Privatisierung der öffentlichen Bestände sowie eine erst unlängst verabschiedete mieterfeindliche Mietrechtsreform verursacht haben, jetzt Lösungen anbieten könnten. Die Substanzlosigkeit hinter den Aussagen macht deutlich, dass die Krise des Neoliberalismus und die Folgen für das Wohnen zwar nicht mehr zu leugnen sind, dass es aber noch großer Anstrengungen bedarf, um sie zu überwinden. Ein oder mehrere Kreuzchen auf einem Wahlzettel reichen dafür längst nicht aus. Sie sind – wenn überhaupt – allenfalls ein Anfang.
Ihr MieterEcho
MieterEcho 362 / September 2013
Schlüsselbegriffe: WOHNEN IN DER KRISE, freier Wohnungsmarkt, liberale Politik, Wohnungsversorgung, sozialer Wohnungsbau, Privatisierung, Neoliberalismus