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Wenn es um die Infrastruktur für die deutsche Wirtschaft geht, sitzt das Geld locker: ob Autobahn, Flughafen, Pipeline, Stromtrasse oder Glasfasernetz. Da geht es um Profit, das sieht die große Politik gerne ein.

Was Menschen jedoch zum Leben brauchen, sollen sie selber zahlen: Durch Privatisierung und Einschränkung öffentlicher Dienste einerseits und Veränderung des Arbeitsmarktes andererseits wurden Armut und Ungleichheit vergrößert. Dies zu ändern bedarf einer politischen Antwort: Soziale Infrastruktur aus Freiräumen, Bildung, Gesundheit, Kultur, Verkehr und Wohnen für alle.


Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung der Reihe „Was braucht der Mensch? - Soziale Infrastruktur jetzt!“ ist nun online (Youtube-Kanal "Was braucht der Mensch?")!

Die abendfüllende Veranstaltung mit zwei Vorträgen zur Themeneinführung und zum Gesundheitssystem, einem Kommentar und angeregter Diskussion fand statt am 27. November 2014 in der Sonnenallee 101, der Beratungsstelle der BMG.  Zu Gast waren Joachim Hirsch, Eva-Maria Krampe und Dietmar Dathe.


Was ist und was kann eine soziale Infrastruktur?
Angesichts der neoliberalen Veränderung unserer Gesellschaft hat die Online-Zeitschrift links-netz.de die Frage nach grundsätzlichen Veränderungen gestellt. Eine Rückkehr zum traditionellen Sozialstaat ist keine sinnvolle Perspektive. Entscheidend ist vielmehr eine praktische Umwälzung der sozialen Beziehungen. Die gesellschaftlichen Möglichkeiten lassen es zu, eine soziale Infrastruktur zu entwickeln, die allen ein auskömmliches Leben ohne Arbeitszwang sichert.


Ein demokratisches, soziales und menschenwürdiges Gesundheitssystem.

Wie kann ein Gesundheitssystem aussehen, das dem Wohl aller dient? Es geht darum, gesellschaftliche Ursachen von Krankheiten und Verletzungen zu bekämpfen, statt nur die Symptome zu behandeln. Das dafür vorgeschlagene Organisationsmodell ist das „lokale Gesundheitszentrum“, in dem interdisziplinäre Teams arbeiten und in denen die Gesundheits-/Krankenpflege eine verantwortlichere Rolle übernimmt.

Ergänzende Reportagen und Videos zum Vortrag finden sich hier.


Kommentar von Dietmar Dathe zum Vortrag  "Was ist und was kann eine soziale Infrastruktur?" von Joachim Hirsch


Joachim Hirsch zu Nachfragen aus dem Auditorium zu seinem Vortrag "Was ist und was kann eine soziale Infrastruktur?".


Eva-Maria Krampe zu Nachfragen aus dem Auditorium zu ihrem Vortrag "Ein demokratisches, soziales und menschenwürdiges Gesundheitssystem".


Mit Beginn des Jahres wurden die Tarife im Berliner Nahverkehr ein weiteres mal erhöht. Damit aber die ganze Stadt für alle erreichbar bleibt, ist eine ganz andere Politik nötig. Im süddeutschen Tübingen gibt es konkrete Forderungen und Diskussionen zum Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr. Für alle Menschen mit wenig Geld, oft Familien mit Kindern, Ältere oder Flüchtlinge wäre ein fahrscheinloser Nahverkehr eine tatsächliche Bereicherung. Im Ganzen ein Stückchen Umverteilung von oben nach unten und für alle eine umweltfreundlichere Lebensweise, eine für Berlin überfällige Diskussion.
Aber die Forderung klingt utopisch: Eine Leistung, ohne dafür bezahlen zu müssen, das widerspricht fast allem, was wir täglich erleben. Über die Widerstände auf dem Weg dahin, die Auseinandersetzungen im heutigen Verkehrssystem und die Möglichkeiten, ein anderes zu erreichen, berichten und diskutieren Siegfried Gack von ZAK3 - Gruppe gegen Kapitalismus, Krieg und Kohlendioxid Tübingen und Winfried Wolf von der Zeitschrift lunapark21.


Siegfried Gack ist aktiv bei ZAK3 - Gruppe gegen Kapitalismus, Krieg und Kohlendioxid in Tübingen.


Winfried Wolf ist Chefredakteur der Zeitschrift lunapark21.


Siegfried Gack und Winfried Wolf zu Nachfragen aus dem Auditorium.