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MieterEcho online 27.11.2011

Es scheint erreicht: Der Wohnungsbau steigt.

Seit Jahren beklagt die Fachwelt den zu geringen Wohnungsbau, nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland. Jetzt scheint eine Trendwende in Sicht.Die Immobilienzeitung  vom 24.11. stellt einen „Auftrieb im Wohnungsbau“ fest.


 

„In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden laut Statistischem Bundesamt 167.000 Wohneinheiten genehmigt – 21,6% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.“
Das ergibt sich aus einer Studie des GdW (Gesamtverband der Wohnungswirtschaft).

Über die Einzelheiten schreibt das Blatt:
„Genehmigt wurden 60.305 Wohnungen (darunter 34.846 Eigentumswohnungen, +42,7%), 70.533 Einfamilienhäuser und 13.196 Zweifamilienhäuser.“

Diese Bilanz spricht eine deutliche Sprache. Geschaffen wurde Wohnraum für die besserverdienende Mittelschicht aber kaum eine Wohnung für die breite Schicht der immer geringer verdienenden Normalbevölkerung. Sozialer Wohnungsbau findet nicht oder nur in nicht erfassbaren Größenordnungen statt.

Für Berlin, das doppelt so groß wie Hamburg ist, lässt sich aber auch dann  keine Entspannung des Wohnungsmarktes feststellen, wenn gemäß der Sickertheorie in Rechnung gestellt wird, dass  Besserverdienende eine Wohnung räumen, die ärmeren Mitbewohnern zugute kommen könnte. Die Genehmigungen in den anderen Städten sind in Relation zu der Einwohnerzahl deutlich höher:
„Die höchsten Genehmigungszahlen für Wohnungsneubauten gab es in München, wo binnen neun Monaten 5.894 Einheiten bewilligt wurden. Es folgen Berlin mit 4.192 Einheiten, Hamburg (3.478), Köln (2.583) und Frankfurt am Main (2.153).“

Es verwundert nicht, dass der GdW-Präsident angesichts der vergleichsweise teuren Einheiten von der Bundesregierung mehr Fördermittel verlangt.
Dem könnte durchaus zugestimmt werden, wenn diese Fördermittel in einen sozialen Wohnungsbau fließen würden, der den geringer verdienenden aber immer stärker durch die Wohnkosten belasteten Schichten zugute käme.
Bis jetzt weisen die steigenden Bauleitungen aber nur aus, dass die Mieten so stark gestiegen sind, dass die Rendite wieder stimmt. Und dafür sorgen die Mittelschichten.

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