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MieterEcho online 06.10.2012

Senator Müller gibt der Immobilienzeitung ein Interview

Herr Müller ist ein wackerer Sozialdemokrat und der würdige Nachfolger von Frau Junge Reyer. Die tröstete die Berliner/innen mit den höheren Mieten in München, Herr Müller beruhigt die Mieter/innen auf ähnliche Weise. „Bei uns bedeutet Verdrängung noch immer Verdrängung in den Nachbarbezirk und nicht vor die Tore der Stadt wie in anderen europäischen Metropolen. Wir haben noch genügend Potenzial für günstigen Wohnraum in der Stadt,“ lässt er die Leser/innen der Immobilienzeitung (Nr.39,2012) wissen.


Und das ist gut so oder könnte es sein, wären nicht die Mieter/innen!!! Die sind offenbar gar nicht dankbar für die kurze Strecke mit dem Umzugswagen. Und so fährt er leicht empört fort:
„Aber selbst den Umzug in den Nachbarbezirk empfinden viele schon als große Belastung.“

Der politische Chef dieses Senators, der regierende Bürgermeister Wowereit, hatte anlässlich der letzten Wahlen auf einer Rundreise durch die Bezirke im Gräfekiez  - angesprochen auf die drohende Verdrängung durch eine zahlungskräftige Mittelschichtler – im launigen Partyton erwidert: „Was ist denn so schlimm daran, wenn die Leute ihre Miete selbst bezahlen können.“
Diesen Gedanken erhebt Herr Müller zum Programm für die Stadtentwicklung: „Das ist eben so eine Sache mit der Verdrängung: Der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), hat viele Jahre lang für eine soziale Aufwertung des problematischen Neuköllner Nordens gekämpft und sich dafür eingesetzt, dass auch Haushalte dorthin ziehen, die ihre Miete aus eigener Kraft bezahlen können und sich für ihr soziales Umfeld engagieren.“
Wer aber engagiert sich in dieser Stadt für sozialen Wohnungsbau, für bezahlbare Mieten und für die Beendigung der immer weiter forschreitenden sozialen Verelendung und dafür, dass die Menschen nicht mehr verdrängt werden.

 

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