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MieterEcho online 17.12.2019

Ado strebt Mega-Fusion auf dem Immobilienmarkt an

In Deutschland bahnt sich eine neue große Fusion auf dem Immobilienmarkt an, die auch erhebliche Auswirkungen auf Berlin haben könnte. Die beiden Unternehmen Ado Properties und Adler Real Estate wollen sich zusammenschließen und anschließend den Projektentwickler Consus übernehmen.

Das gemeinsame Portfolio von Ado und Adler umfasst 80.000 Wohnungen und wird derzeit mit 8,6 Milliarden Euro bewertet. Damit wäre ein Gemeinschaftsunternehmen der fünftgrößte Wohnungsvermieter in Deutschland, nach Vonovia , Deutsche Wohnen, LEG und TAG. Thierry Beaudemoulin, Vorstandschef von Ado Properties, sprach im Handelsblatt von einer „Umgestaltung, die letztlich eines der größten börsennotierten Wohnimmobilienunternehmen Europas hervorbringen wird.“ Ado ist bislang nur in Berlin aktiv und besitzt dort 16.300 Wohnungen. Der Konzern ist für seine aggressive Aufwertungs- und Verdrängungsstrategie bekannt und berüchtigt. Durch sehr kostenaufwändige Modernisierungen sollen die Mieteinnahmen des Konzerns mittel- und langfristig überdurchschnittlich steigen. Kommentatoren bewerteten die vor allem von Ado vorangetriebene Fusion auch als Reaktion auf den bevorstehenden Mietendeckel in Berlin, da man durch die Kooperation mit Adler die Geschäftsfelder beträchtlich ausweiten könnte. Zuletzt hatte der Konzern 6000 Wohnungen für 920 Millionen Euro an städtische Wohnungsbaugesellschaften verkauft, der Aktienkurs war nach der Ankündigung des Mietendeckels beträchtlich eingebrochen.

Für Adler ist wiederum der Einstieg in den Berliner Markt attraktiv. „Die Fusion ermöglicht es uns, unser Portfolio in einem Marktumfeld zu erweitern, das von hohen Preisen und einem immer knapperem Angebot geprägt ist“, sagte Adler Co-Chef Maximilian Rienecker dem Handelsblatt. In diesem Kontext erfolgt auch die geplante Übernahme der Consus, einem Projektentwickler, der vor allem Mietwohnungen und ganze Quartiere baut. Das Unternehmen verweist auf aktuell geplante Projekte im Wert von zehn Milliarden Euro. Der neue Konzern strebt nach eigenen Aussagen eine baldige Aufnahme in den MDAX an, dem zweitwichtigsten deutschen Bördenindex.

Rainer Balcerowiak

 

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