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MieterEcho online 03.12.2014

Energiearmut nimmt zu

Besorgniserregende Zahlen liefert der eben veröffentlichte Monitoringbericht 2014 von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt. Der Bericht widmet sich den wesentlichen Entwicklungen der deutschen Strom- und Gasmärkte im Jahr 2013. Die Zahl der erfassten Energieabklemmungen ist in diesem Zeitraum deutlich gestiegen.

Die deutschen Stromversorger sprachen bundesweit fast 7 Millionen Haushalten eine Unterbrechungsandrohung aus. Den Androhungen zugrunde lag ein Zahlungsrückstand von durchschnittlich 105 Euro. Die Zahl der tatsächlichen Abklemmungen stieg auf 345.000. Das sind rund 24.000 Fälle mehr als 2012. Gegenüber 2011 stieg die Zahl sogar um 33.000. Für die Durchführung einer Sperrung berechneten die Netzbetreiber durchschnittliche Kosten in Höhe von 48 Euro, wobei die Spannbreite der tatsächlich berechneten Kosten zwischen 13 und 168 Euro lag.

Im Bereich der Gasversorgung wurde knapp 1 Millionen Haushalten mit einer Lieferunterbrechung gedroht. Obwohl diese Zahl gesunken ist, konnte bei den tatsächlich durchgeführten Gassperrungen ein Anstieg auf fast 46.000 Fälle registriert werden. 2011 waren es noch knapp 34.000 Haushalte, denen die Gasversorgung wegen Zahlungsrückständen gekappt wurde. Die Netzbetreiber berechneten für eine Sperrung zusätzliche Kosten von durchschnittlich 53 Euro. Für die Wiederherstellung wurden im Schnitt 58 Euro berechnet. Die Lieferanten selbst forderten im Schnitt 46 Euro für die Durchführung einer Sperrung.

Die Hintergründe der zunehmenden Energiearmut beleuchtet das aktuelle MieterEcho Nr. 371.



Die MieterEcho-Redaktion lädt für den 08.01.2015 herzlich zu einer Diskussion zu diesem Thema ein. Gäste sind:

Christian Schröder (Autor MieterEcho)
Sven Gärtner (GVS Energieschuldnerberatung)
Jonas Baliani (FelS Klima AG/ Energietisch)

Die Veranstaltung findet statt um 19 Uhr in der Sonnenallee 101, 12045 Berlin-Neukölln.


Zum Monitoringbericht:
www.bundesnetzagentur.de/berichte 

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