Interessengemeinschaft und Beratung für Berliner Mieter
MieterEcho 398 / Oktober 2018

Editorial

Editorial MieterEcho

Liebe Leserinnen und Leser,

der Wohnungsmarkt ist eng und das seit Jahren. Abhilfe ist nicht in Sicht. Seit Langem übersteigt auch die Nachfrage nach Büroflächen das Angebot und treibt die Mieten in die Höhe. Im Durchschnitt werden 20 Euro/m² gezahlt, in Spitzenlagen sind es 30 bis 35 Euro/m².
Unvermindert boomt die Tourismusindustrie. Das Gewerbe freut es und es dehnt sich aus. An vielen Stellen in der Stadt entstehen neue Hotels.
Wohnen, Gewerbe und Hotellerie konkurrieren um den immer knapper werdenden Boden in der Stadt und diese Konkurrenz treibt die Bodenpreise weiter in die Höhe. Die renditestärksten Nutzungen setzen sich durch und das Wohnen bleibt zunehmend auf der Strecke. Die Wirtschaftspolitik dieser Stadt kümmert es nicht. Sie bejubelt und hofiert die Start-up-Ökonomie, deren innerstädtischer Flächenverbrauch gleichermaßen zur Verknappung und zur Aufwertung in den bevorzugten Lagen beiträgt.
Dabei geht gerade von dieser Ökonomie eine reale Gefahr aus. Finanziert werden die meisten Unternehmen von Fremdkapital in der Hoffnung, dass sich die Geschäftsidee gewinnbringend vermarkten lässt. Wird diese Erwartung nachhaltig enttäuscht, zieht sich das Kapital zurück, die mühsam etablierten Start-ups verschwinden und hinterlassen Räume, die von diesem Gewerbe nicht mehr bezahlt werden können, aber zum Wohnen nicht hergerichtet worden sind. Solange diese fundamentlose Branche aber noch finanziert wird, braucht sie Flächen und hilft, die Bodenpreise in die Höhe zu treiben.

Ihr MieterEcho


MieterEcho 398 / Oktober 2018

Schlüsselbegriffe: Editorial,Wohnungsmarkt,Start-Up,Berlin,

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