MieterEcho 325/Dezember 2007: Gut für Gesundheit und Geldbeutel

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MieterEcho 325/Dezember 2007

Quadrat RATGEBER WOHNUNG

Gut für Gesundheit und Geldbeutel

Richtiges Heizen und Belüften der Wohnung

Bedarfsgerecht heizen

Maßvolles Heizen spart Energie und damit Kosten. Grundsätzlich sollte eine Raumtemperatur von 22° Celsius nicht überschritten werden. Es gilt die Faustregel, dass jedes zusätzliche Grad Celsius 6% mehr Verbrauch und Kosten verursacht. Durch das Absenken der Raumtemperatur von 24° auf 20° Celsius kann also fast ein Viertel der Heizkosten gespart werden.

Heizung nur drosseln

Über Nacht oder bei einer kurzen Abwesenheit sollte die Heizung nicht ausgestellt werden, denn der Energieaufwand für das anschließende Wiederaufheizen der Wohnung ist höher als die dadurch bewirkte Einsparung. Wenn im Schlafzimmer eine kühlere Temperatur gewünscht wird (was aus gesundheitlichen Gründen zu empfehlen ist), sollte diese nicht unter 16° Celsius sinken, weil sonst Kondenswasserbildung an Fenstern oder Außenwänden droht.

Heizkörper nicht abdecken

Heizkörper sollten nicht mit Verkleidungen, Möbeln, Gardinen oder Vorhänge abgedeckt werden. Genauso wenig sollte Wäsche auf den Heizkörpern getrocknet werden. Durch den sonst entstehenden Wärmestau würde Heizleistung verloren gehen.

Möbel nicht direkt an die Außenwand stellen

Wenn Möbel zu dicht an der Außenwand stehen, kommt dort nicht ausreichend Luft und Wärme hin. Als Folge entsteht bei schlecht gedämmten Wänden Kondensatfeuchte und Schimmelpilz. Schränke sollten mindestens mit fünf Zentimeter Abstand an die Wände gestellt werden. Ist der Wärmeschutz von angrenzenden Wänden unzureichend (z.B. nicht gedämmte Brandwände ohne Nachbarbebauung), sollten diese ganz frei bleiben, um die Luftzirkulation nicht zu behindern. Dies betrifft auch Vorhänge und großformatige Bilder.

Kalte Räume nicht durch andere Räume mitheizen

Die Türen zu unbeheizten Räumen sollten geschlossen bleiben, weil sonst wärmere und damit feuchtere Luft in die kühleren Räume eindringt und die Feuchtigkeit dort kondensiert. Dies kann zu Schimmelbildung führen.

Wäsche trocknen nur mit häufigerem Lüften

Nach Möglichkeit keine Wäsche in der Wohnung trocknen. Wenn sich dies nicht vermeiden lässt, sollte mehr gelüftet werden. Dies gilt auch für andere Tätigkeiten, bei denen Wasserdampf entsteht wie Kochen, Baden, Duschen, Putzen etc. Wenn möglich, bereits während des Entstehens von Feuchtigkeit die Türen zu anderen Räumen schließen und ausreichend lüften. Umso gründlicher lüften, wenn dies erst hinterher möglich ist (z. B. im Bad). Im Badezimmer besteht Schimmelgefahr, wenn nach Benutzung die Heizung heruntergefahren und nicht genügend gelüftet wird.

Stoßlüften statt Kipplüften

Auch durch richtiges Lüften kann viel Energie gespart werden. Frische Luft ist nicht nur gesünder als abgestandene, sie erwärmt sich auch schneller, da sie weniger Feuchtigkeit enthält. Deshalb sollte immer ausreichend gelüftet werden. Dadurch wird auch einer möglichen Schimmelbildung vorgebeugt. Dabei sollte das Fenster nicht lange Zeit gekippt oder nur einen Spalt breit geöffnet werden. Denn dadurch findet nur wenig Luftaustausch statt, aber die Wohnung kühlt aus. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zu Kondenswasser und Schimmel im Bereich der gekippten Fenster führen. Besser ist es, das Fenster für kurze Zeit weit zu öffnen (sogenanntes Stoßlüften). So wird die Luft nach wenigen Minuten weitgehend ausgetauscht. Hier gilt die Faustregel, dass die Fenster im Winter drei- bis viermal täglich für fünf bis zehn Minuten geöffnet werden sollten, am besten mit Durchzug. Je wärmer es draußen ist, umso länger sollten die Fenster offenstehen. Im Unterschied zum Kipplüften kühlen beim Stoßlüften die Wände, Boden, Decke und Möbel nicht aus. Da die Wärme aber vor allem in festen Bauteilen und nicht in der Raumluft gespeichert ist, ist der Austausch der verbrauchten Luft durch kurzes Stoßlüften viel effektiver und kostengünstiger als langes Kipplüften.

Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Damit kein Geld zum Fenster hinausgeheizt wird oder gesundheitliche Probleme durch Schimmelbildung oder Atemwegserkrankungen entstehen, ist die Anschaffung eines Hygrometers sinnvoll. Als gesund für Menschen gilt eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60%. Neueren Studien zufolge ist auch eine Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 40% gesundheitlich unbedenklich. 40% relative Luftfeuchte besagt, dass die Speicherfähigkeit der Luft zu 40% ausgelastet ist. Gelüftet werden sollte auch bei Regenwetter. Dass bei nasser Witterung die Feuchtigkeit erst durch Lüften in die Wohnung kommt, wird durch die Kontrolle mittels Hygrometer in der Regel schnell widerlegt.

Lüften vermeidet Krankheiten

Durch Lüften werden die Schadstoffe in der Raumluft vermindert. Dies betrifft Ausdünstungen aus Möbel, aber auch Staubmilben (verantwortlich für Hausstauballergien) und Schimmelpilze. Je feuchter die Raumluft, umso günstiger sind die Lebensbedingungen für Staubmilben und Schimmelpilze. Bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 40% sterben Staubmilben sogar. Schimmelpilze gelten als Auslöser für Atemwegserkrankungen (u.a. Asthma), Allergien sowie Neurodermitis. Gerade in Kinderzimmern sollte also für trockene und frische Luft gesorgt werden. Auf zusätzliche Luftbefeuchter sollte in allen Wohnräumen verzichtet werden.

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