MieterEcho 324/Oktober 2007: Sinkende Mobilität in Berlin

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MieterEcho 324/Oktober 2007

Quadrat WOHNUNGSMARKT

Sinkende Mobilität in Berlin

Die Berliner/innen waren 2006 weniger umzugsfreudig als 2005, teilte der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) mit. So seien 8,9% der Berliner Mieter/innen in andere Wohnungen gezogen - gegenüber 9,5% im Vorjahr.

Diese Zahlen liegen unterhalb des Bundesdurchschnitts von 9,6%, zeigt eine Auswertung des DdW, Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. In Niedersachsen wurden 12,7% der Mietverträge von den Mieter/innen gekündigt, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern folgten mit 11,9 bzw. 11,3% auf den weiteren Plätzen. Die Mieterfluktuation gestaltete sich in den Berliner Bezirken unterschiedlich, stellte der BBU fest. An der Spitze stand 2006 der Wedding mit einer Fluktuation von 10,5% (Vorjahr: 10,6%). Auf Platz zwei folgte Prenzlauer Berg mit 10,3% (9,4%), Platz drei belegte Pankow mit 9,7% (9,4%). Am niedrigsten waren die Fluktuationen mit 7,2% in Mitte (6,6%), mit 7,6% in Tempelhof (8,8%) und mit 7,8% in Steglitz (9,5%).

Die Erklärung von BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt, dass die in Berlin sinkenden Umzugsraten Ausweis der wirtschaftlichen Erholung der Stadt seien und daher weniger Menschen arbeitsmarktbedingt umzögen, ruft Skepsis hervor. Auch wenn er fortfährt "gute Wohnungen sind gefragt. Wer eine hat, will dort bleiben, selbst wenn die Miete dafür etwas höher ist", kann ihm nur bedingt zugestimmt werden. Der Berliner Mietspiegel 2007 weist gerade in den ehemals preiswerten Lagen Steigerungen um 10% aus. Wer dort wohnt und nur ein knappes Budget für die Miete hat, wird sich einen Umzug in eine andere Wohnung kaum leisten können, denn die wird auf jeden Fall teurer.

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