MieterEcho 323/August 2007: In privatisierten Wohnungen wird es deutlich teurer

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MieterEcho 323/August 2007

Quadrat WOHNUNGSMARKT

In privatisierten Wohnungen wird es deutlich teurer

Wie im MieterEcho mehrfach berichtet, steigen die Mieten in den ehemals städtischen Wohnungsbeständen z.B. der GEHAG und der GSW rasant an.

Zu dieser Feststellung gelangt nun auch "Die Welt", die der Privatisierung sonst aufgeschlossen gegenübersteht: "Das Leben in privatisierten Wohnungen wird deutlich teurer", schreibt Sabine Flatau und beschreibt diese Entwicklung am Beispiel der BVG-Siedlung Spandau-Wilhelmstadt.

Die über 5000 BVG-Wohnungen, die in der GHG Wohnen GmbH zusammengefasst sind, waren Ende 2005 an die Corpus-Immobiliengruppe gegangen. Und nun schnellen die Mieten in die Höhe, wie Flatau feststellt: "Zum 1. Januar 2007 habe sie 60 Euro mehr Miete zahlen müssen als bisher, sagt Doris Schulz, die mit ihrem Mann seit 40 Jahren an der Wilhelmstraße wohnt. Damit werde die zulässige Obergrenze des Mietspiegels erreicht." Bei Neuvermietungen würden bereits bis zu 70% mehr verlangt und mit dem "kostenlosen Parken, das seit 40 Jahren üblich war, ist es vorbei. Noch Ende 2005 habe die Corpus Gruppe versprochen, dass es für die Mieter/innen keine nennenswerten Änderungen geben werde, sagt Doris Schulz. Für sie und ihren schwer behinderten Mann wiegt der Verlust des kostenlosen Parkplatzes besonders schwer."

Berichte in Tageszeitungen, die die negativen Folgen der Wohnungsprivatisierung beschreiben, sind leider rar. Aber eine solche Berichterstattung könnte entgegen der Beschwichtigungen der verantwortlichen Politiker/innen die Realität beschreiben.

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