MieterEcho 320/Februar 2007: USA: Private Eigentümer enteignen

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MieterEcho 320/Februar 2007

Quadrat WOHNEN INTERNATIONAL

USA: Private Eigentümer enteignen

Viele Stadtverwaltungen in den USA erwägen derzeit, gegen Miethaie vorzugehen. Wie Karsten Stumm für Spiegel-online im Januar berichtete, sehen sich viele Kommunen mit der Situation konfrontiert, dass die privaten Wohnungsanbieter nicht genügend bezahlbaren Wohnraum bereitstellen. Der Boom auf dem Immobilienmarkt hätte die Preise landesweit derart in die Höhe getrieben, so dass sich "ausgerechnet im Heimatland der Finanzinvestoren" der Wind gedreht hätte. "Während US-Finanzinvestoren wie Fortress oder Lone Star in der Bundesrepublik im großen Stil städtische Wohnungen kaufen, erwerben amerikanische Städte ganze Straßenzüge von privaten Wohnungsbaugesellschaften." In San Diego im Bundesstaat Kalifornien plant die Stadt sogar den Neubau von 1167 Apartments speziell für Geringverdiener/innen. Wie brisant die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist, verdeutlicht aber vor allem das Ansinnen der kalifornischen Gemeinde Moorpark. Eigentümer einer Reihe von recht heruntergekommenen Gebäuden spekulieren auf einen späteren Weiterverkauf der Bauten, sollte das Viertel einen Aufschwung erleben. Aufgrund der großen Nachfrage nach günstigen Wohnungen, so schreibt Karsten Stumm, "erwägt die Stadt die Eigentümer kurzerhand zu enteignen, die Gebäude zu sanieren - und darin günstige Mietapartments anzubieten."

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