MieterEcho
Nr. 274 - Juni/Juli 1999

Immobilienverwertungsbeilage: Fette Beuthe!

 

Wer sich jahrelang in ähnlich strukturierten Zusammenhängen bewegt, wie die Aktivisten der angewandten Spekulantenforschung aus der AG UMWANDLUNG, versteht die sich aufbauende eigene Gefühls- und Empfindungswelt. Mirmykologen z.B. mögen mit der gleichen komplexen Überraschung reagieren, wenn sie unvermittelt auf ein längst ausgestorben geglaubtes Insekt treffen, wie wir, als wir ihm wiederbegegneten; ihm, dessen Name ein Programm ist, das er schon in den 80er Jahren – einer für die kurzlebige Welt der Immobilienspekulation grauen Vorzeit – im Wedding und anderswo emsig zu verwirklichen trachtete, ihm: Hans-Ulrich Beuthe. Da schwingt eigene Vergangenheit mit, Namen der "Jahns" von damals fallen einem ein, Nostalgie gewinnt Raum und äußert sich: "Mensch ‘Beuthe’!!!, kannst Du Dich noch erinnern? Das war doch damals, als wir den Pollack zur Strecke gebracht hatten, als Vogel, Braun, Weißer gesiebte Luft atmeten und Manne Brumme & Co. aus der Lietze zwar provinziell, aber mit besten Absichten, ihre Auffassung von Stadtentwicklung à la Chicago in traulichem Verein mit christdemokratischen Stadtgrößen praktizieren durften1". So beginnen die Veteranen ihre Erinnerungen auszukramen und wären kaum zu stoppen, würden sie nicht noch rechtzeitig aufmerksam gemacht, daß - siehe z.B. ME 273 - auch die heutigen neoliberalen Vertreter der Branche durchaus einiges, vielleicht sogar noch mehr zu bieten haben.

In Neukölln ist Beuthe inzwischen an vielen Stellen zu finden. Vielleicht ist die Weserstraße 205 schon längst nicht mehr sein letzter Nistplatz, doch einer, an dem er es sich in altgewohnter Weise gut gehen lassen möchte. Geradezu klassisch mutet seine diesbezügliche Strategie an. Er versendet Modernsierungsankündigungen, die zwar noch immer nicht völlig korrekt sind, denen man aber eine gewissen Routiniertheit anmerkt. Er läßt Mieterhöhungsbegehren auf die Mieter herabpurzeln, die wie schon seinerzeit merkwürdig verhalten neben der Rechtsgrundlage schweben und er versucht Heizkosten zu reklamieren, wie und wo es nur geht, offenkundig nach dem Motto, "wenn’s geht, dann geht’s".

Zugegeben, die Beuthe-Forschung ist vielleicht nicht auf dem letzten Stand der Ereignisse, aber ihr Objekt hat an Bedeutung offenbar nicht eingebüßt. Grund genug für einen Erfahrungsaustausch, denken die Mieter aus der Weserstraße 205 sowie die Aktiven der AG Umwandlung und laden deshalb alle Beuthe-Betroffenen zu einem Beisammensein ein.

Alle die, aus welchen Gründen auch immer, urlaubs-, krankheits-, etc.-halber, verhindert sind, werden gebeten, sich über die AG UMWANDLUNG, Tel.: 204 48 70 mit den Mietern aus der Weserstr. 205 in Verbindung zu setzen.

Ansonsten, kommt massenhaft!!!!

AG UMWANDLUNG

1 Immer noch empfehlenswert: Antes & Co.

 

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