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MieterEcho online 11.01.2013

Weichnachtliche Nachlese: Big Deals

Partyhaft trendy klingt die Immobilienzeitung (1/2013): „Christmas-Shopping in New York?
Ist ein Trend von gestern. Investoren, die etwas auf sich halten haben in diesem Winter lieber Immobilien in Deutschland gekauft. ... Wichtige Investment-Metropolen 2012 waren Berlin und München.“
Wohnungen gingen 2012 wie warme Semmeln über den Ladentisch. Die Deutsche Wohnen erwarb gleich 21.500 von dem ehemaligen Gewerkschaftsunternehmen  Baubecon und blätterte dafür 1,2 Milliarden auf den Tisch des Hauses und ein Konsortium unter Führung der Patrizia ließ sich die 21.000 Wohnungen der LBBW 1,4 Mrd. kosten. Die Zeiten als der Wowereit-Protegé Sarrazin die 65.000 GSW Wohnungen noch für 450 Millionen Euro verschenken konnte sind vorbei und das zeigt, wie lukrativ der Immobilienhandel geworden ist.
Nach den Wohnungen sind es die Einzelhandelsimmobilien, die den Gabentisch der Investoren geschmückt haben. Die Signa Holding vom Highstreet Konsortium erwarb für 1,1 Mrd. Euro 17 an Karstadt vermietete Warenhausimmobilien darunter auch das Flaggschiff der Gruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe.
Auch die Büroimmobilien eroberten 2012 ihren angestammtem Platz am Markt der Transaktionen zurück. Investitionsfreudig zeigte sich der norwegische Staatsfonds NBIM, der zusammen mit der Versicherungsgesellschaft AXA das neue Kranzler Eck in Berlin und die Frankfurter Welle im Paket  für 784 Millionen Euro erwarb. Zwar wurden die meisten einzelnen Geschäfte in München abgewickelt, aber das meiste Geld floss nach Berlin.
Insgesamt ein fröhliches Fest. Und vor allem ein immer globaleres. Die meisten „Big Deals“ fanden mit nicht-deutschen Investoren statt. Das ist gut so, denn es widerlegt die landläufige Ansicht, dass die Immobilienbranche eine reaktionäre chauvinistische Truppe sei.
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