Interessengemeinschaft und Beratung für Berliner Mieter

MieterEcho online 01.11.2012

Tropfen auf den Heißen Stein

Berliner Kältehilfe bietet ab sofort wieder Notübernachtungsplätze für Obdachlose an.     [Rainer Balcerowiak]

Wenn die Zeit der Nachtfröste beginnt, geht es für viele Obdachlose schlicht ums Überleben. Daher stellen die in der Berliner Kältehilfe zusammengeschlossenen kirchlichen Institutionen und freien Träger auch in diesem Jahr insgesamt 430 Notschlafplätze in 30 Räumlichkeiten zur Verfügung.

Dort erhalten die Betroffenen neben einer Unterkunft für die Nacht auch Verpflegung, Zugang zu sanitären Einrichtungen und Bekleidung. Auf Wunsch stehen auch professionelle und ehrenamtliche Mitarbeiter für Beratungen und Gespräche zur Verfügung. Um Überbelegungen in einzelnen Einrichtungen zu verhindern, werden mehrere„Kältebusse“ eingesetzt, um hilfsbedürftige Obdachlose zu verteilen. Dennoch wird es in besonders kalten Nächten immer wieder zu Engpässen, kommen, befürchtet die Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg, Susanne Kahl-Passoth. Obwohl der Bedarf an Notübernachtungsplätzen von Jahr zu Jahr steige, sähen sich der Senat und die Bezirke nicht in der Lage, genügend Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Dabei mangele es derzeit weniger am Geld, sondern an Liegenschaften, so Kahl-Passoth auf einer Pressekonferenz am Donnerstag anlässlich der saisonalen Eröffnung einer Notübernachtung in Berlin-Kreuzberg.

Für die Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka, ist die wachsende Anzahl von wohnungs- und obdachlosen Menschen in der Hauptstadt Ausdruck einer dramatischen Entwicklung auf dem Wohnungsmarktes und somit nur die Spitze des Eisberges. Neben Beziehern von Hartz-IV-Leistungen konkurrierten auch immer mehr Geringverdiener um ein beständig kleiner werdendes Angebot an bezahlbaren Wohnungen. Wer aus diesem Personenkreis einmal seine Wohnung verliere, habe angesichts der dramatisch gestiegenen Neuvermietungspreise kaum noch Chancen, auf regulärem Wege eine neue Behausung zu finden. Für bestimmte Gruppen, wie z.B. Haftentlassene, Flüchtlinge, Zuwanderer aus Südost- und Osteuropa und Jugendliche, die um jeden Preis den elterlichen Haushalt verlassen wollen, gebe es kaum Alternativen zur Obdachlosigkeit. Um wirklich zu helfen, dürfe man aber „nicht nur Reparaturbetrieb sein, sondern muss auch die Ursachen bekämpfen“, so Kostka. Und die liegen für die Caritas-Direktorin nicht nur in der Wohnungspolitik, sondern auch im kontinuierlichen Abbau von Hilfs-, Beratungs- und Freizeitangeboten seitens der Bezirke. Wenn es in diesen Fragen nicht schleunigst zu einem Umdenken in der Politik komme, drohten soziale Verwerfungen in bislang kaum vorstellbarem Ausmaß, warnte Kostka.

 Näheres über die einzelnen Notübernachtungsstellen und die Aktivitäten der verschiedenen Organisationen und Träger erfährt man im Internet unter www.kaeltehilfe-berlin.de

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