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07.03.2013 MieterEcho online

Berlin übertrifft alle Bevölkerungsprognosen

Der Einwohnerzuwachs in Berlin beschleunigt sich – Statistiken belegen, dass Berlin schneller wächst als in den aktuellen Bevölkerungsprognosen angenommen.
 
Für die Debatten um benötigten Wohnungsbau, aber auch als Einflussgröße für den Wohnungsmangel und somit für die Mietentwicklung ist sie von zentraler Bedeutung: Die Bevölkerungsentwicklung.

Bei der Vorstellung des Stadtentwick­lungs­plans Wohnen nannte der zuständige Referatsleiter der Senatsverwaltung, Reiner Nagel, ganz nebenbei die Zahlen zum Bevölkerungszuwachs im letzten Jahr: Rund 42.500 zusätzliche Einwohner/innen gab es 2012 in Berlin. Dies sind die Zahlen aus den Einwohnermelderegistern, d.h. nicht gemeldete Bewohner/innen der Stadt sind in dieser Zahl noch nicht enthalten.

Wovon Reiner Nagel abzulenken versuchte: Die Bevölkerungsentwicklung liegt ober­­halb der aktuellen Bevölkerungs­prognose für Berlin – oberhalb der „oberen Variante“ wohlgemerkt, während die „mittlere Variante“ für den Senat Ausgangspunkt für die Annahmen zum benötigten Wohnungs­bau ist. Denn selbst bei der „oberen Variante“ war in der Bevölkerungsprognose 2011 bis 2030 davon ausgegangen worden, dass das Jahr 2011 mit seinem Bevölkerungszuwachs von 41.000 Einwohner/innen in den Folgejahren nicht mehr übertroffen werden würde.
 

Die Bevölkerungsprognose 2011-2030 des Berliner Senats:

 

Nun stehen wir vor der Erkenntnis, dass Berlin allein innerhalb von drei Jahren um über 100.000 Einwohner/innen gewachsen ist, und dass die Geschwindigkeit des Zuwachses weiter steigt. Der rot-schwarze Senat versucht uns jedoch weis zu machen, dass wir es mit einer bereits abschwellenden Problematik zu tun haben. So rechtfertigt er auch seine Annahme, ein (bislang in weiter Ferne stehender) Wohnungsbau von 11.500 Wohnungen pro Jahr reiche aus, um die Berliner Wohnungsnachfrage zu befriedigen.
 

Im Durchschnitt leben in einer Berliner Wohnung zwei Personen. Ein Bevölkerungszuwachs, der sich oberhalb von 40.000 Personen pro Jahr bewegt, lässt sehr einfache Schlussfolgerungen zu den benötigten zusätzlichen Wohnungen zu. Will die Behörde unter Stadtentwicklungssenator Michael Müller diese Schlussfolgerungen nicht ziehen – oder ist sie dazu einfach nicht fähig?
 

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