MieterEcho 327/April 2008: Wohin mit dem Müll?

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MieterEcho 327/April 2008

Quadrat TITEL

Wohin mit dem Müll?

Die richtige Entsorgung der Haushaltsabfälle

Frank Fitzner

Ein Blick in die Abfallbehälter bestätigt immer wieder, dass die im Haushalt anfallenden Müllarten immer noch nicht richtig getrennt werden.

In die Blaue Tonne für Papier gehören Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier, Pappe und Kartons, nicht aber Getränkekartons, Tapeten oder verschmutztes Papier wie Taschentücher oder Servietten.

In die Grüne Tonne für Glas und die sogenannten Iglus am Straßenrand sollen leere Flaschen und Gläser nach Farben getrennt eingeworfen werden. Spiegel, Fensterglas, Keramik, normale Glühlampen und Spezialgläser gehören nicht in die Altglas-Behälter, sondern in den Restmüll.

Bioabfall wie Obst- und Gemüsereste, verdorbene Lebensmittel, Speisereste, Kaffeesatz, Teebeutel, verwelkte Blumen und Gartenabfälle gehören in die Biogut-Tonne (grau mit braunem Deckel). Wenn in dieser nicht genug Platz ist, kann Laub auch in bei der BSR erhältlichen Laubsäcken entsorgt werden.

Die Gelbe Tonne ist für die mit dem Grünen Punkt gekennzeichneten Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen (zum Beispiel Getränkekartons). Verpackungen aus Glas oder Pappe sollen allerdings in die entsprechenden Behälter geworfen werden. In die Gelbe Tonne plus, die in Leipzig und Teilen Berlins probeweise eingeführt wurde, dürfen auch Kunststoffe und Metalle, die nicht als Verpackung gedient haben und kleine Elektrogeräte geworfen werden.

Für den restlichen Hausmüll steht die Graue Tonne zur Verfügung. Da deren Entsorgung deutlich teurer ist als die der anderen Behälter, senken Mieter/innen durch eine Trennung ihrer Abfälle die Betriebskosten.

Müll, der Schadstoffe enthält wie Farben, Lacke, Lösungsmittel, Chemikalien, Altöl, Batterien oder Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen muss bei den sechs Schadstoffsammelstellen der BSR abgegeben werden. Dies gilt auch für lackiertes Holz. Bis zu 20 Kilogramm beziehungsweise bis zu 20 Leuchtstoffröhren pro Haushalt und Tag sind kostenfrei.

Auch Medikamente, die nicht mehr benötigt werden, sollten zu den Schadstoffsammelstellen gebracht werden. Eine Rückgabe in der Apotheke scheint wenig sinnvoll, da die Arzneimittel von dort aus meist im Hausmüll landen, weil das frühere Rücknahmesystem nicht mehr existiert. Keinesfalls sollten die Medikamente (auch flüssige) über die Toilette entsorgt werden, da so die Umwelt am stärksten belastet wird. Schon jetzt sind unter anderem Hormone, Antibiotika und sogar Betablocker im Grundwasser nachweisbar.

Bis zu zwei Kubikmeter Sperrmüll wie alte Möbel, unbelastetes Holz, Matratzen, Teppiche oder Bodenbeläge aus PVC können entgeltfrei bei den Recyclinghöfen der BSR abgegeben werden; eine Abholung kostet Geld.

Private Haushalte können außerdem pro Tag bis zu 0,5 Kubikmeter sperrige, nichtmineralische Bauelemente (zum Beispiel Laminat, Fenster- und Türrahmen oder Türen aus Kunststoff) kostenfrei bei den Recyclinghöfen anliefern.

Auch alte Elektrogeräte wie Fernseher, Computer, Mobiltelefone, Waschmaschinen oder Kühlschränke können kostenfrei auf den Recyclinghöfen der BSR abgeliefert werden. Ein Abtransport durch die BRAL Reststoff-Bearbeitungs GmbH ist kostenpflichtig.

Nicht vermischter mineralischer Bauschutt, der bei der Renovierung in Privathaushalten anfällt, etwa Steine, Gipskartonplatten, Beton, Estrich, Fliesen, Wasch- und Toilettenbecken kann ebenfalls auf den BSR-Recyclinghöfen gegen ein geringes Entgelt abgegeben werden. Mit anderen Materialien vermischter Bauschutt, Dämmmaterial oder Ofenschutt wird dagegen nicht angenommen.

Schadstoffhaltiger Bauschutt wie Dachpappe, mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz oder PCB-Holz sowie asbesthaltige Dach- und Fassadenabdeckungen oder Blumenkästen gehören auf die Schadstoffsammelstellen. Nachtspeicheröfen müssen von Spezialfirmen entsorgt werden.

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