MieterEcho 313/Dezember 2005: Konferenz zur Privatisierung in Berlin am 11.02.2006:

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MieterEcho 313/Dezember 2005: Inhalt

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Konferenz zur Privatisierung in Berlin am 11.02.2006:

Ist die Privatisierung nur eine Folge "leerer Haushaltskassen" oder ein Instrument globaler Verwertungsstrategie?

Der Verkauf öffentlicher Infrastruktur gehört seit einigen Jahren in Berlin zum politischen Alltagsgeschäft. Ob Wasserbetriebe, S-Bahn oder Wohnungsbaugesellschaften: Bis heute werden Privatisierungen mit den Zwängen der "leeren Haushaltskassen" begründet. Doch die Berliner Privatisierungspolitik ist kein Einzelfall, sondern Teil eines globalen Geschehens. Diese weltweit zu beobachtende Aneignung der öffentlichen Besitztümer durch Private kann auch als "Enteignungsökonomie" bezeichnet werden. Vor allem bei den Wohnungsbaugesellschaften bedienen sich internationale Investmentfonds. Immer deutlicher zeichnet sich ab: Haushaltsentlastungen bieten das Alibi für die Durchsetzung der Verwertungsinteressen des Finanzkapitals.

Auseinandersetzungen und Gegenpositionen zur Privatisierungspolitik sind kaum wahrnehmbar. Die Berliner Privatisierungslobby - quer durch alle Parteien im Abgeordnetenhaus - kann bisher ungestört schalten und walten. Da es in Berlin noch eine erhebliche Menge öffentlichen Eigentums vor dem Ausverkauf zu bewahren gilt, sollen durch die Konferenz fundierte Argumentationen erarbeitet werden, die der Hegemonie der Privatisierungsbefürworter entgegengestellt werden können.

Die Verbindung theoretischer Diskurse mit Erfahrungen der politischen Praxis soll die Privatisierung in einen größeren Zusammenhang einordnen und zugleich die konkreten Folgen für die Betroffenen sichtbar machen.

Auf Foren zu den Themenblöcken Wohnen, Gesundheit und Wasserversorgung werden Expert/innen und Aktivist/innen aus Politik, Wissenschaft und Gewerkschaften gemeinsam über die Folgen der Privatisierung und die Perspektiven des Widerstands diskutieren.

Ein weiterer Themenblock wird sich mit den Öffentlich Privaten Partnerschaften (ÖPP) beschäftigen, bei denen dem Staat die Rolle zukommt, die politischen und ökonomischen Risiken zu übernehmen.

Auf dem Abschlusspodium schließlich soll der Frage nachgegangen werden, wie die Vormachtstellung der wirtschaftlichen Sachzwänge des Neoliberalismus durchbrochen werden kann.

Referent/innen:
Ort:

DGB Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Saal, Keithstraße 1/3, 10787 Berlin (Schöneberg)

Datum:

Samstag, 11.02.2006

Uhrzeit:

10 bis 18.30 Uhr (vorläufig)

Weitere Infos bei der Berliner MieterGemeinschaft e.V.

Tel. 21 00 25 84 oder www.bmgev.de/privatisierung

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