MieterEcho
Nr. 290 - Mai 2002

Editorial

 

Liebe Leserinnen
und Leser,

zwischen diesem und dem letzten MieterEcho liegt eine etwas größere zeitliche Lücke. Sie ist unter anderem entstanden durch die Suche nach einer neuen Druckerei. Wir bitten um Entschuldigung. Die Betriebskosten stehen im Zentrum dieses Heftes. Weil sich das MieterEcho diesem Thema in Zukunft verstärkt zuwenden will, beginnen wir sehr fundamental mit einer Umfrage. Von einem Betriebskostenmietspiegel, einem Instrument um die Kostenexplosion einzudämmen, sind wir in dieser Stadt leider noch weit entfernt. Wenn sich viele Mitglieder an unserer Umfrage beteiligen würden, ließe sich vielleicht aus den Ergebnissen ein bescheidener Ersatz entwickeln, der nützlich für die Beratungsstellen sein könnte.

Kommodifizierung, ist ein für viele aktuell politisch-wirtschafliche Vorgänge zutreffender Oberbegriff, der die Ausdehnung des Warencharakters weiter Lebensbereiche beschreibt. Auch die Berliner Wasserbetriebe sind zur Ware geworden. Hermann Werle betrachtet in diesem Heft das Schicksal des Wassers auf dem Wege zur Ware im globalen Zusammenhang.

Wohneigentumsbildung durch Neubau - sowie die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen - ist auch eine Form der Kommodifizierung und erfährt eine massive staatliche Unterstützung. Mit dem betreffenden Subventionsinstrument, der Eigenheimzulage, setzt sich Julia Oppermann kritisch auseinander.

Die Diskussion zum Thema Wohngeld wird weitergeführt, und auch die Genossenschaften haben sich zu Wort gemeldet mit einem Beitrag der "Selbstbau e.G."

Eigentlich ärgerlich, aber doch immer wieder sehr unterhaltsam:

Ein Briefwechsel mit der Tilo-Stöhr-Grundstücksverwaltung gibt Aufschluss über Kakerlaken und wie man sie los wird.

Viel Spaß beim Lesen also.

Ihr
MieterEcho


Die Berliner MieterGemeinschaft e.V.
trauert um den beratenden Rechtsanwalt
und unser ehemaliges Vorstandsmitglied

Roland Anderson

Anfang April 2002 ist er nach schwerer Krankheit verstorben. Seit 1975 hat Roland Anderson unsere Mitglieder sehr kompetent und erfolgreich beraten und vertreten. Seine Beratungstätigkeit für uns erfolgte in den Bezirken Kreuzberg, Tempelhof, Charlottenburg und Schöneberg. Mit Roland Anderson verlieren wir einen hochmotivierten und stets einsatzbereiten Mitstreiter. Wir werden ihn als zuverlässigen Partner, der vor allem wegen seiner geradlinigen und menschlichen Art geschätzt wurde, in Erinnerung behalten.