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Die Genossenschaftsumfrage | ||
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1. Fortsetzung Unsere Umfrage hat Interesse gefunden, das freut uns. Es freut uns weniger, dass die negativen Befunde bestätigt wurden. Die Wohnungsbaugenossenschaft Nord-Ost 77 z.B. soll tatsächlich noch teurer sein, als die ersten Reaktionen vermuten ließen. Weitere Informationen sind uns sehr willkommen. Was uns gar nicht freut, ist das Missverständnis dem unsere Umfrage ausgesetzt ist. Wir haben es ja nun von Anfang an gesagt: unsere Umfrage ist nur eine Sammlung von Stichproben, eine Exploration oder wenn man so will, ein Meinungsbild, das von all denen, die sich daran beteiligt haben, zusammengestellt wurde. Das, und dazu haben wir aufgefordert, konnte man beeinflussen und verändern. Eine Arbeit, wie sie die Institute zur Anfertigung von Hochrechnungen bei Wahlen durchführen, können wir nicht leisten und wollen es auch gar nicht. Und das haben wir niemals verschwiegen. Man kann uns also nicht Unseriosität vorwerfen, nur weil man sich durch ablehnende Kommentare auf den Schlips getreten fühlt, wie das zweifellos bei mehreren Genossen der SelbstBau Mietergenossenschaft der Fall ist. Silvia Habekost tut das, kündigt die Mitgliedschaft und fährt fort: "Ich bin Mitglied der Mietergenossenschaft SelbstBau und bin ausgesprochen zufrieden damit. Für mich ist das Wohnen in einer Genossenschaftswohnung die optimale Wohnform in einer Großstadt. Das natürlich auch in einer Genossenschaft Schwierigkeiten bei der Verwaltung auftreten können, vor allem bei einer relativ jungen, kleinen und neuen Genossenschaft, will ich gar nicht unter den Teppich kehren. Hätte ich an der Umfrage teilgenommen, was ich aus Zeitgründen leider nicht getan habe, wäre meine Einschätzung auch nicht in allen Punkten positiv ausgefallen. Aber als Genossenschaftsmitglied habe ich wenigstens Einfluss auf die Entscheidungen, die getroffen werden. Wir könnten uns theoretisch auch als Hausgruppe entscheiden, die Verwaltung selber zu übernehmen. Aber wer will so etwas schon freiwillig machen? Das ist eine Dienstleistung für die ich auch gerne einen Mietanteil bezahle."
Nachdem uns Silva Habekost ermuntert, in Zukunft unsere Artikel besser zu recherchieren entlässt sie uns "mit freundlichen Grüßen": "Wenn Ihr wollt, schickt mir noch ein paar Fragebögen, die ich gerne verteile. Und ich bin mir sicher, dass es ein anderes Bild der Genossenschaft geben wird." Das haben wir getan, denn das ist ganz im Sinne unserer Befragung, und mehrere Antworten darunter folgende Kommentare sind eingegangen: "Ich wohne hier, weil es selbstbestimmter ist als auf dem ,freien' Markt. Wir haben das Haus in ,Baulicher Selbsthilfe' saniert, kennen uns dadurch sehr gut und konnten Einfluss nehmen auf die Gestaltung von Haus und Wohnung. Auch die Verantwortung gegenüber dem Haus ist dadurch größer." "Allein als Hausgruppe wollte uns keine Bank den Kredit zum Kauf des Hauses geben. Als einzige Möglichkeit, unser Selbsthilfeprojekt nicht ,platzen' zu lassen, blieb uns, in die Genossenschaft einzutreten. Nicht sehr genossenschaftlich scheint sich die WBG Köpenick Nord e.G. zu verhalten. Anlässlich ihrer Modernisierungspraktiken erreichte uns der im Folgenden dokumentierte Bericht.
Genossenschaft = preiswert wohnen?
Im Gegensatz zu den privaten Vermietern, die aus ihrer Investition in Wohnraum möglichst viel Gewinn ziehen möchten, sollen Genossenschaften ihren Mitgliedern preiswertes Wohnen ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden sie ursprünglich gegründet.
Die Angelegenheit hat noch einen anderen unangenehmen Effekt: Mit dieser die gesetzlichen Vorgaben umgehenden Mieterhöhung wird schleichend eine höhere ortsübliche Vergleichsmiete eingeführt. Mit anderen Worten: Hier werden Voraussetzungen geschaffen, mit denen auch von Mietern außerhalb der Genossenschaften höhere Mieten verlangt werden können. Was soll man den Genossenschaftern, denen solch ein "großzügiges" Angebot unterbreitet wird, nun raten?
Sehen Sie sich doch einmal die Satzung an. Dort finden Sie auf der ersten Seite: "Der gemeinnützige Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der Mitglieder der Genossenschaft." Für die Einhaltung dieser Grundsätze werden Sie bezahlt. Gemeinnützig oder sozial verantwortbar kann man die beschriebene Mieterhöhung wohl nicht nennen. Auch deshalb nicht, weil einige alleinstehende Mieter mit ihrer Rente ganz schön rechnen müssen.
Was soll man dem Aufsichtsrat der Genossenschaft raten?
Schaustelle Winterfeldtstraße 25 Im zähen Kampf der BewohnerInnen der Winterfeldtstraße 25 um ihre Mieterrechte haben die Besitzer und Immobilienmakler Mebes & Wullinger eine neue Variante ins Spiel gebracht. Nachdem "Kündigungsklagen und eine Flut von Prozessen - laut Mebes laufen derzeit 56 Prozesse und ein Duzend Strafanzeigen - nicht die gewollte Wirkung erzielten" (Berliner Zeitung vom 3.1.2002), sorgt nun Gerhard Buchholz als PR-Agent mit einer eigens dafür eingerichteten Homepage für positive Meldungen. Nach dem Motto, wenn wir auch Prozesse verlieren und wenn wir auch nicht verbieten können, dass die Gemeinschaft der Mieter via Internet über unsere dunklen Machenschaften berichten, und wenn uns letztlich die Presse im Stich lässt, dann basteln wir uns halt unsere eigenen Meldungen. Schnell ist eine Pressemitteilung gezaubert: "Kampfhund entpuppt sich als Ente". Sie steht ganz im Zeichen dieser Aufklärung. Demnach musste Mebes den Wachschutz beauftragen, da "95% der Mieter nur ihr Recht auf stressfreies Wohnnen verwirklichen" wollten. Verharmlosend wird darauf verwiesen, dass es bereits üblich sei, "zur Betreuung von Wohnanlagen und Privathäusern" auch Begleithunde einzusetzen. Und - das freundlicherweise von der Mieterinitiative als Beleg zur Verfügung gestellte Foto unterstreicht Mebes Aussage aufs Deutlichste - sagt jener Doktor: "Jeder, der sich ein wenig mit Tieren auskennt, sieht schnell, dass es sich hier keinesfalls um einen Kampfhund handelte. Ein Hund in Begleitung eines uniformierten Wachmanns steht doch für Sicherheit und nicht für Gefahr." Wer's glaubt, den möge es beruhigen, wer nicht, der nehme sich doch lieber vor jener ,Ente' in Acht. In jedem Fall war die Mitteilung des Herrn Buchholz so überzeugend, dass die Mieterinitiative danach Einschaltquoten wie die Fernsehsendung "Wetten daß...." auf ihrer Homepage zu verbuchen hatte. Daher danken sie allen, die sich über www.w25.de gemeldet haben. Es gilt auch im Jahr 2002 Gemeinsam im Internet gegen Mietervertreibung! Öffentlichkeit ist der beste Schutz! Weitere Information und Kontakte:
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