Peter Strieder ist traurig. Denn schließlich - seit November 1996 liegt sein Masterplan angestaubt in den Schubladen der Senatsverwaltung. Dabei bietet sich der Masterplan gerade dazu an, Senatseigenes Vermögen mit vollen Händen zu verteilen. Peter Strieder muß traurig sein, denn bisher werden die Berliner Kassen ausschließlich für Bauvorhaben wie den Tiergartentunnel geschröpft - ein Unternehmen, daß sich eher Bausenator Klemann auf die Fahnen schreiben kann. Kaum auszudenken, wieviel Geld der Senat durch diese Verschleppungstaktik des Masterplanes spart.

Die Aktiengemeinschaft "Urbaniten für die City - mehr Yuppies in die Innenstadt" will hier nicht länger zusehen!

Die InnenStadtAkionstage wurden zum Anlaß genommen (siehe Foto), dem Senator für Stadtverkauf unter die Arme zu greifen. Auf dem Marienviertel, jener Wüste sozialistisch unurbaner Stadtentwicklung zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche sollen blühende Landschaften entstehen und also staunten die Vertreter

der Aktiengemeinschaft nicht schlecht, wie wenig die potentielle Käuferschicht von der Attraktivität dieses Ortes in Kenntnis gesetzt worden war.

Innerhalb kürzester Zeit konnten die ersten Quadratmeter des Marienviertels für 2.000 DM (Erschließungkosten von ca. 1.700 DM/qm werden von der Senatsverwaltung übernommen) an Bestverdiener verkauft werden. Für weitere Parzellen - bevorzugt mit Parkbank oder mit sonnigen Flächen direkt vor dem Neptunbrunnen - wurden Optionen vergeben. Selbst Hundebesitzer aus der direkten Umgebung reagierten positiv auf die Kaufangebote. Ihnen wurden unversiegelte Flächen, dem Häufchenbedürfnis ihres vierbeinigen Freundes entsprechend, angeboten. Innerhalb dieser ein bis zwei Quadratmeter Grünfläche - falls gewünscht auch mit Baum - kann der Anwohner auch in Zukunft, ohne fremdes Privatgrundstück zu betreten oder den Wachschutz in Alarmbereitschaft zu versetzen, seinen Hund gassiführen und also am geselligen Leben teilhaben. Noch Fragen?

ok

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