MieterEcho
Nr. 269 - Juni/Juli 1998

WBM - oder die Geschichte des Ausverkaufs des kommunalem Wohnungsbestands

Die Mieter wissen es selbstverständlich noch nicht. Sie erfahren es immer erst als Letzte. Die WBM, von dem Ehrgeiz geplagt, ihren Bestand ganz modern, markt- und stromlinienförmig auszurichten, immer fest den Gang an die Börse im Visier, will sich der sozialen Wohnungsversorgung gänzlich entledigen und nur noch dem profitablen Immobilienverwertungsgeschäft widmen. Verkauf ist daher angesagt, wo auch immer sich Wohnbestand, der nicht unmittelbar Gentrifizierungsaussichten eröffnet, abstoßen läßt. Die nachfolgend aufgelisteten Objekte gehören zu der Kategorie, von der sich die WBM in diesem Sinne zu trennen versucht (siehe unten).

Der Kauf bietet den Investoren große Chancen für Profite. Insbesondere deshalb, weil die Flächen nicht nur durch den Bestand an Wohnungen ausgelastet sind, sondern die Möglichkeiten zur Nachverdichtung bieten.

Den Mietern kann nur empfohlen werden, sich rechtzeitig an die WBM zu wenden, um ihre Vorkaufsabsichten zu bekunden. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß Plattenbauten von DM 300,- bis höchsten DM 600,- verschleudert werden. Es gibt keine Hinweise, daß in obigem Fall von dieser Regel abgewichen wird. Würden die Mieter zu diesem Preis selbst kaufen, hätten sie Finanzierungskosten in Höhe ihrer gezahlten Miete. Eine durchaus überlegenswerte Situation. Da aber zu befürchten ist, daß an Investoren verkauft wird, die durch Modernisierungen ihr Kapital zu verwerten trachten, werden die Kaufangebote nicht mehr erschwinglich sein und die Mieten erheblich nach oben getrieben werden.

Die AG Umwandlung steht für weitere Informationen gerne zur Verfügung.

  • Karl-Marx-Allee 4 bis 30, (ungerade) 47, 49, 51
  • Weydemeyer Straße 1 bis 10
  • Berolinastraße 4,5,6
  • Singerstraße 110 bis 113
  • Mollstraße 48 bis 52
  • Jacobystraße 1 bis 6
  • Alexanderstraße 1, 2, 3
  • Schillingstraße 24, 25, 26

 
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