Nr. 257 Juni/Juli/August 96

Berliner MieterGemeinschaft im Internet
Seit Anfang Juni ist die Berliner MieterGemeinschaft nun auch im Internet präsent. Weltweit können Interessierte neben Informationen über unsere Organisation Wissenswertes zu mietrechtlichen und wohnungspolitischen Themen abrufen. Die Berliner MieterGemeinschaft ist damit die erste Mieterorganisation im Internet, und wir hoffen, viele Besucher/innen auf unseren WWW-Seiten begrüßen zu dürfen.
 
Für diejenigen, die noch nicht so vertraut mit diesem neuen Medium sind, zunächst ein paar Erläuterungen zum Internet. Vielleicht weckt dies bei Ihnen das Interesse und den Wunsch, auch künftig am Internet teilzunehmen.
 
Das Internet ist das größte Computernetz der Welt mit über 10 Mio. Computern und schätzungsweise über 50 Mio. Teilnehmer/innen, und täglich werden es mehr. In der Bundesrepublik Deutschland nutzen 7-8% regelmäßig das Internet.
Für Neulinge im ”Netz” sind vor allem zwei Dienste interessant. Zum einen können sie an jede/n Teilnehmer/in im Internet E-Mails, d.h. elektronische Post, verschicken. Neben einfachen Briefen können dabei auch komplette Datenpakete wie z.B. Programme, Bilder etc. versendet bzw. von anderen Rechnern empfangen werden.
Seinen Boom erlebte das Internet mit der Entstehung des World Wide WEB (WWW), übersetzt weltweites Netz. Das WWW ist ein graphischer Multimedia-Informationsdienst des Internets. Eine graphische Benutzeroberfläche, der sog. Browser (browse=blättern), die ähnlich wie Programme unter Windows zu bedienen ist, macht den Umgang mit dem Internet zur einfachen Sache.
Per Mausklick auf sogenannte ”Hyperlinks”, das sind auf den WWW-Seiten verankerte aktivierbare Textteile, Grafiken oder Bilder, können Sie nach Lust und Laune durch die angebotenen Informationen blättern. Im Internet-Slang wird das als ”surfen” bezeichnet.
Das Angebot im Internet ist vielfältig und umfaßt Informationen über Gesellschaft, Kultur, Politik, Sport, Wirtschaft, Wissenschaft, bis hin zu Plauderecken über Alltägliches.
Größere Firmen, Institutionen, Parteien, Gewerkschaften, aber auch eine Unzahl verschiedenster Initiativen und Organisationen, wie z.B. Greenpeace oder die Berliner ”Kampagne gegen Wehrpflicht”, haben mittlerweile ihre eigenen WWW-Seiten. Auch die Medien sind im Internet vertreten. So bieten sowohl internationale als auch regionale Tageszeitungen zum Teil die vollständigen Texte ihrer Papierausgabe im WWW an, so daß man abends am heimischen Computer bereits Artikel der Ausgabe des nächsten Tages lesen kann. Natürlich gilt dies auch für zahlreiche Zeitschriften.
Die Seiten im WWW haben unterschiedlichen Informationsgehalt und reichen von Werbung und Selbstdarstellungen von Firmen bis hin zu komplexen Informationsdiensten. Wenn Sie ein bißchen im WWW ”surfen”, werden Sie sicherlich auch auf manche für Sie interessante Seiten stoßen. Sie haben dabei auch die Möglichkeit, Seiten auf der Festplatte Ihres eigenen Computers zu speichern (Internet-Slang: downloaden), so daß Sie diese, ohne mit dem Internet verbunden zu sein, in Ruhe und beliebig oft anschauen können.
 
Wie komme ich ins Internet?
Sie benötigen neben einem Computer noch ein Modem, einen Telefonanschluß und spezielle Software - die kostengünstig als Freeware oder Shareware zu erhalten ist - sowie einen Zugang zum Internet, eine Einwahlberechtigung. Einen solchen Internet-Zugang erhalten Sie über einen sog. Provider wie z.B. T-Online, Compuserve, America-Online oder einen der zahlreichen kleineren Anbieter.
 
Kosten
Wer sich über einen Provider ins Internet einwählt, zahlt in der Regel eine monatliche Grundgebühr ab 10 DM aufwärts, die Kosten für die Telefonverbindung zum Server, das ist der Computer, der beim Provider steht und die Verbindung zum Internet herstellt, sowie eine Nutzungsgebühr, die nach Zeit und übertragenem Datenvolumen berechnet wird.
 
Unsere WWW-Seiten
Uns geht es nicht nur um Präsenz im Internet, weil es ”in” ist, sondern wir möchten allen Mieter/innen ein umfangreiches, übersichtliches und informatives Angebot zur Verfügung stellen. Wenn Sie z.B. Probleme mit dem Vermieter haben, können Sie mit Hilfe unserer mietrechtlichen Tips von A wie Abstand bis Z wie Zutritt des Vermieters die nötigen Informationen erhalten, um ihre Rechte wahrzunehmen. Insbesondere zu den häufig nachgefragten ”Standardthemen” wie Betriebskosten, Heizkosten, Kündigung, Mängel in der Wohnung, Mieterhöhung, Modernisierung, Umwandlung und Untervermietung haben wir sehr ausführliche Erläuterungen bereitgestellt.
 
Darüber hinaus werden Sie auf unseren WWW-Seiten den aktuellen Berliner Mietspiegel 1996 und das Miethöhegesetz ebenso finden, wie die Beiträge des aktuellen MieterEchos. Und natürlich werden wir unsere mietrechtlichen Tips von A bis Z ständig aktualisieren und bei Bedarf erweitern.
Künftig können Sie sich bei uns auch über die Arbeit verschiedener Initiativen informieren, denen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Raum zur Selbstdarstellung bieten möchten. Dort finden Sie dann neben aktuelle Mitteilungen auch interessante Beiträge zu wohnungs- und stadtpolitischen Themen.
Und last but not least können die hoffentlich zahlreichen Besucher/innen unserer WWW-Seiten auch Informationen über die Berliner MieterGemeinschaft wie unsere wohnungspolitischen Ziele, unsere Leistungen, die Höhe unserer Mitgliedsbeiträge, unsere Rechtsschutzversicherung, die aktuellen Termine unserer Beratungsstellen sowie aktuelle Meldungen und Mitteilungen abfragen.
Wer sich jetzt unsere Seiten mal anschauen möchte, logt sich ins Internet ein und wird unter folgender WWW-Adresse auf der Startseite der Berliner MieterGemeinschaft landen: http://www.bmgev.de Wir wünschen Ihnen viel Spaß und hoffen, daß Sie häufiger Gast auf unseren Seiten sein werden.
 
U.P.
 
Internet Zugang und technische Fragen
Wer noch Fragen hat, kann sich an unseren Provider, Info Pool Network (IPN),
Telefon/Fax: 030/688 34 308
wenden, auf dessen Server unsere Seiten plaziert sind.
Die ersten 50 Mitglieder der Berliner MieterGemeinschaft, die einen Internet-Zugang erhalten wollen und sich bei IPN melden, haben bei einer monatlichen Grundgebühr von 10 DM 2 MB Abfragevolumen frei. Erst wenn dieses Kontingent ausgeschöpft ist, fallen Volumengebühren in Höhe von 3,75 DM/MB und Zeitgebühren in Höhe von 0,60 DM/Stunde an. In der Grundgebühr ist eine E-Mail-Adresse enthalten, so daß die Nutzer/innen elektronische Post empfangen und versenden können.
 
Literaturtips
Hooffacker, Gabriele
Wir nutzen Netze. Datenautobahnen - ein kommunikatives Manifest
Steidl Verlag, Göttingen 1995, 14,80 DM
 
Goldmann, Herwig, Hooffacker
Internet - per Anhalter durch das globale Datennetz
Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1995, 19,90 DM

 
Kjaer, Torben
Auf ins World Wide Web
Know Ware Verlag, Hamburg 1996, 6 DM, ISBN 3-931666-11-5
 
Kjaer, Torben
Wie startet man ins Internet?
Know Ware Verlag, Hamburg 1995, 5 DM, ISBN 87-90027-05-1

MieterEcho Archiv | Inhaltsverzeichnis Nr. 257

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